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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 218

1873 - Essen : Bädeker
218 beit und richteten unter kaiserlichem Ansehen. Von Westphalen aus hatten sie sich über ganz Deutschland verbreitet. Hatte jemand einen Raub oder Mord, oder sonst ein Ver- brechen begangen, so hatte er Ursach genug, vor dem furchtbaren Richterstuhle der Wissenden zu zittern, selbst wenn er vor seinem ordent- lichen Richter der Strafe schon entgangen war. Er wurde alsdann von einem der Freischöppen vor dem heimlichen Gerichte angegeben, und wenn dieser mit einem Eide erhärtete, daß das Verbrechen wirklich von ihm begangen sei, wurde der Angeklagte zur Verantwortung auf- gefordert. Die Vorladung geschah aber nicht öffentlich, sondern einer von den Freifrohnen schlich sich des Nachts ungesehen an die Mauern des Schlosses oder des Hauses, wo der Angegebene wohnte, und schlug die Ladung an die Thüre an. Dieser mußte sich dann an einem be- stimmten Tage an einem gewissen Orte einfinden, der ihm angegeben ward. Hier wartete seiner schon ein Abgeordneter der heiligen Fehme, der ihn mit verbundenen Augen an den geheimen Ort führte, wo die Richter versammelt waren. Gemeiniglich hielten sie ihre Sitzungen bei Nacht in einem dicken Walde, oder in einer Höhle, oder in einem unterirdischen Gewölbe. Hier saßen sie vermummt bei schwachem Lichte in schauerlichem Halbdunkel, und tiefe Stille herrschte unter ihnen und rings um sie her. Der Freigraf allein erhob seine Stimme, hielt dem Vorgeladenen das Verbrechen vor, dessen er angeklagt war, und forderte ihn auf, sich zu vertheidigen. Konnte er sich befriedigend verantworten, so wurde er freigesprochen und eben so geheimnißvoll, als er gekommen war, wieder weggeführt. Wurde er aber seiner Schuld überwiesen, so wurde er zum Tode verurtheilt und noch in derselben Stunde, nachdem man ihm Zeit gelassen, seine Seele in einem kurzen Gebete Gott zu empfehlen, mit einem Dolche niedergestoßen oder an einen Baum auf- geknüpft. Gemeiniglich mußte der jüngste Schöppe das Henkeramt ver- richten, und alles wurde so geheim gehallen, daß niemand erfuhr, wer der Henker gewesen sei. Stellte sich der Angeklagte nicht auf das erste Mal, so wurde die Vorladung noch zweimal wiederholt. Blieb er auch das dritte Mal aus, so erfolgte die Verurtheilung, und einige von den Freischöppen erhielten den Auftrag, den Spruch der Richter an ihm zu vollziehen. Von nun an wurde er von unsichtbaren Händen verfolgt bis an seinen Tod. Traf ihn einer von den Schöppen an einem einsamen Orte, so stieß er ihm ohne Umstände ein Messer in die Brust, oder knüpfte ihn, von einigen seiner Gesellen unterstützt, an den nächsten Baum auf Das blutige Mordgewehr aber wurde neben den Leichnam des Getödteten gelegt oder in die Erde gesteckt, zum Zeichen, daß er nicht unter die Hände eines gemeinen Mörders, sondern, von der heiligen Fehme ver- urtheilt, durch die Hand eines Wissenden gefallen sei. Die Sitzungen der heiligen Fehme wurden aber nicht immer heim- lich, sie wurden auch öffentlich gehalten, doch immer erschienen die Wissenden vermummt. Um Mitternacht versammellen sie sich auf dem

2. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 224

1873 - Essen : Bädeker
224 und der neugewählte Kaiser, Karl V., hatte einen Reichstag nach Worms ausgeschrieben (1521), auf welchem neben vielen weltlichen, besonders die kirchlichen Angelegenheiten geschlichtet werden sollten. Fast alle deutschen Fürsten waren auf demselben anwesend. In ihrer Mitte trat der päpstliche Legat auf und hielt eine feierliche Rede, in welcher er bewies, daß Luther wirklich Säße lehre, die von der Kirche verdammt worden seien. Dann setzte er hinzu, „es sei durchaus zwecklos, ihn nach Worms zu berufen; denn die Erfahrung habe gezeigt, daß er sich durchaus von niemandem belehren lasse, sondern bei seinen Jrrthümem hartnäckig beharre." Allein die meisten Fürsten stellten dem Kaiser vor, wie gefährlich es sei, einen Mann ungehört zu verdammen, dessen Lehren schon so viele Anhänger gefunden hätten, und Karl stimmte ihnen bei. Der Kurfürst von Sachsen wurde jetzt aufgefordert, Luther zum Reichstage zu schicken. Dieser trat, nach Zusicherung eines freien Ge- leites, am 4. April die Reise an. Am 16. April kam er in Worms an. Die erste Frage, welche man in der glänzenden Versammlung vor dem Kaiser, 6 Kurfürsten, 24 Herzogen, 8 Markgrafen, 30 Bischöfen und vielen Prälaten und Gesandten an Luther richtete, war: ob er die Bücher — welche man ihm vorzeigte — für die seinigen anerkenne; und als er sich für deren Verfasser bekannte, fragte man ihn weiter: ob er bereit sei, ihren Inhalt zu widerrufen. Er bat sich Bedenkzeit aus, und als er am folgenden Tage seine Grundsätze vertheidigt hatte, wies er die Aufforderung zum Widerrufe mit der Erklärung von sich: „sein Gewissen erlaube ihm nicht zu widerrufen, so lange er nicht über- zeugt sei, daß seine Meinung der Bibel widerspräche." Er schloß mit den Worten: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders, Gott helfe mir! Amen." — Nun entließ man ihn mit dem Bescheide, daß er das Weitere abzuwarten habe. Auf seiner Rückkehr ließ ihn sein Beschützer, der Kurfürst Friedrich von Sachsen, auf das Schloß Wartburg bringen. Dann wurde gegen ihn die Reich sacht ausgesprochen, so wie gegen alle die, welche ihm anhangen oder ihn schützen würden Sein Aufenthalt auf der Wartburg wurde vor Freunden und Feinden sorgsam verborgen gehalten. Seine Gegner hielten ihn für todt; er aber übersetzte dort die Bibel in die deutsche Sprache. Später verließ er wider den Willen des Kurfürsten die Wartburg, eilte nach Witten- berg und eiferte hier acht Tage nach einander in Predigten gegen die Gewaltthaten, welche Karlstadt, Luthers Freund, daselbst verübt hatte. Von nun an blieb Luther in Wittenberg, von wo aus sich seine Lehre in Norddeutschland nach und nach über Sachsen, Thürin- gen, Hessen, Mecklenburg, Braunschweig und Brandenburg verbreitete, und in Süd deutsch land auch Eingang fand in die Städte: Frankfurt a. M., Nürnberg, Augsburg, Straßburg u. s. w. Im Jahre 1546 starb Luther auf einer Reise zu Eisleben; der Kurfürst von Sachsen ließ ihn zu Wittenberg begraben. Die Anhänger Luthers erhielten dm Namen Protestanten, weil sie gegen den Beschluß des Reichstages zu Sveier (1529), der alle Neuerungen in kirchlichen Dingen bis zur

3. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 283

1873 - Essen : Bädeker
283 2. Als der Brucken nun war geschlagen, dass man kunnt mit Stuck und "Wagen frei passir’n den Donaufluss, hei Semlin schlug man das Lager, alle Türken zu verjagen, ihn’n zum Spott und zum Verdruss. 3. Am einundzwanzigsten August so eben kam ein Spion hei Sturm und Regen, schwur’s dem Prinzen und zeigt’s ihm an, dass die Türken futragiren, so viel als man kunnt verspüren, an die dreimalhunderttausend Mann. 4. Als Prinz Eugenius dies vernommen, liess er gleich zusammenkommen seine General’ und Feldmarschall. Er that sie recht instruiren, wie man sollt’ die Truppen führen und den Feind recht greifen an. 5. Bei der Parole that er befehlen, dass man sollt die Zwölfe zählen hei der Uhr um Mitternacht. Da sollt all’s zu Pferd aufsitzen, mit dem Feinde zu scharmützen, was zum Streit nur hätte Kraft. 6. Alles sass auch gleich zu Pferde, jeder griff nach seinem Schwerte, ganz still rückt man aus der Schanz. Die Musketier, wie auch die Reiter, thäten alle tapfer streiten, ’s war fürwahr ein schöner Tanz. 7. Ihr Constahler auf der Schanze, spielet auf zu diesem Tanze mit Car- thaunen gross und klein! Mit den grossen, mit den kleinen auf die Türken, auf die Heiden, dass sie laufen all’ davon. 8. Prinz Eugenius wohl auf der Rechten that als wie ein Löwe fechten, als Gen’ral und Feldmarschall. Prinz Ludewig ritt auf und nieder: Halft euch brav, ihr deutschen Brüder, greift den Feind nur herzhaft an! 9. Prinz Ludewig, der musst’ aufgehen seinen Geist und junges Lehen, ward getroffen von dem Blei. Prinz Eugen war sehr betrübet, weil er ihn so sehr geliehet, liess ihn bringen nach Peterwardein. (Volkslied.) 7. Der reichste Fürst. 1. Preisend mit viel schönen Reden ihrer Länder Werth und Zahl, ihrer Länder Werth und Zahl, sassen viele deutsche Fürsten einst zu Worms im Kaisersaal, einst zu Worms im Kaisersaal. 2. „Herrlich“, sprach der Fürst von Sachsen, „ist mein Land und seine Macht, Silber hegen seine Berge wohl in manchem tiefen Schacht.“:,: 3. „Seht mein Land in üpp’ger Fülle,“ :,: sprach der Pfalzgraf von dem Rhein „gold’ne Saaten in den Thälern, :,: auf den Bergen edler Wein.“ :,: 4. „Grosse Städte, reiche Klöster,“ :,: Ludwig, Herr zu Bayern, sprach, :,: „schaffen, dass mein Land dem euern :.: wohl nicht steht an Schätzen nach.“ :,: 5. Eberhard, der mit dem Barte, :,: Würtemberg’s geliebter Herr, :,: sprach: „Mein Land hat kleine Städte, :,: trägt nicht Berge, silberschwer.“ 6. „Doch ein Kleinod hält’s verborgen: — :,: dass in Wäldern, noch so gross,:,: ich mein Haupt kann kühnlich legen, :,: jedem Unterthan in Schoss 1“ :,: 7. Und es rief der Herr von Sachsen, :,: der von Bayern, der vom Rhein: „Graf im Bart! ihr seid der Reichste, :,: Euer Land trägt Edelstein!“ :,: (Just. Keraer.) 8. Die Lore-Ley. (Alte Sage vom Lurlei-Felsen.) 1. Ich weiss nicht, was soll es bedeuten, Dass ich so traurig bin? Ein Märchen aus alten Zeiten, Das kommt mir nicht aus dem Sinn. Die Luft ist kühl und es dunkelt, Und ruhig Hiesst der Rhein; Der Gipfel des Berges funkelt Im Abendsonnenschein. 2. Die schönste Jungfrau sitzet Dort oben wunderbar; Ihr gold’nes Geschmeide blitzet, Sie kämmt ihr goldenes Haar. Sie kämmt es mit goldenem Kamme Und singt ein Lied dabei, Das hat eine wundersame, Gewalfge Melodei.

4. Nr. 22 - S. 36

1904 - Breslau : Hirt
36 §21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 4. Reichstag zu Worms (1521). Inzwischen war nach Kaiser Maxi- milians Tode sein Enkel Karl V. zum Kaiser gewählt worden. Derselbe war zugleich König von Spanien (mit seinen neuen Besitzungen in Amerika, s. § 20. B. 2, 3) und Herzog von Burgund, so daß man sagte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Karl V. erschien 1521 das erste Mal als Kaiser im Deutschen Reich und berief einen Reichstag nach Worms, vor dem auch Luther erscheinen und sich verantworten sollte. Unter dem Schutze eines kaiserlichen Geleitsbriefes, der ihm des Kaisers Schutz auf der Hin- und Rückreise verbürgte, zog er, trotz der Abmahnung seiner Freunde, nach Worms. Unter ungeheurem Zudrange des Volkes zog er in die Stadt ein. Am folgenden Tage wurde er vor die glänzende Reichsversammlung geführt und zum Widerruf seiner Schriften aufgefordert. Er erbat sich einen Tag Bedenkzeit. Am folgenden Tage erschien er wieder vor dem Reichstage und verteidigte seine Lehre in einer langen Rede. Als er darauf aufgefordert wurde, seine Lehre zu widerrufen, da erklärte er: „Es sei denn, daß ich aus der Heiligen Schrift oder mit hellen Gründen überwiesen werde, so kann und will ich nicht widerrufen!" Obgleich der Kaiser Luther hierauf in die Acht und damit für vogelfrei erklärte, so hielt er ihm doch das freie Geleit; er gönnte ihm einundzwanzig Tage zur Rückreise. Erst nach dieser Zeit sollte die Achtserklärung in Kraft treten. — Als Luther auf dem Wege nach Wittenberg in die Nähe der Stadt Eisenach kam, wurde er plötzlich von vermummten Reitern überfallen, aus dem Wagen gerissen und auf die nahe Wartburg gebracht. Doch war der Überfall nur ein scheinbarer; Kurfürst Friedrich der Weise hatte ihn angeordnet, um Luther in Sicherheit zu bringen. Auf der Wartburg lebte dieser fast ein Jahr unter dem Namen „Junker Jörg", von Freunden und Feinden für tot ge- halten, und begann hier seine Bibelübersetzung. 5. Fortgang der Kirchenspaltung. Während dieser Zeit erregte Luthers Freund Dr. Karlstadt, ein schwärmerischer und unklarer Mann, viele Unruhe durch seinen Bildersturm. Er warf mit seinen Genossen die Bilder, Altäre und Orgeln aus den Kirchen, verwarf die Kindertaufe und forderte die Taufe der Erwachsenen. Kaum hatte Luther von diesem Un- wesen Kunde erhalten, so kehrte er, trotz der Abmahnungen seines Kur- fürsten, nach Wittenberg zurück und stellte bald Ordnung und Ruhe wieder her. — Er arbeitete nun mit seinen Genossen, namentlich dem gelehrten und milddenkenden Melanchthon, fleißig an seiner Bibelübersetzung. Seine erste deutsche Bibel erschien 1534. Auch ging er in Wittenberg an eine Neuordnung des Gottesdienstes. Er schaffte die lateinische Messe und die Ohrenbeichte ab, spendete das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt und hob das Zölibat der Geistlichen auf. Die Klöster wurden geöffnet, und Mönche und Nonnen durften heiraten. Luther selbst heiratete eine frühere Nonne, Katharina von Bora. Für den Unterricht der Jugend sorgte er eifrig; er empfahl die Einrichtung von Schulen aufs wärmste und verfaßte einen Katechismus, auch dichtete er viele Kirchenlieder. — Die Reformation fand bei vielen Fürsten und Städten

5. Nr. 22 - S. 17

1904 - Breslau : Hirt
§ 12. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 17 die des Kaisers stellen, zugleich aber auch die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er verbot den Verkauf geistlicher Stellen, den man nach Ap.- Gesch. 8, 18 ff. Simonie nannte. Er gebot den schon früher, aber mit geringem Nachdrucke geforderten Zölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Prie- ster, damit diese nicht weiter durch die Sorge für ihre Familien getrieben würden, sich um Fürstengunst zu bewerben. Er forderte das Recht, Bi- schöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern, die doch Lehen vom Kaiser waren, zu belehnen (das Recht der Investitur). 5. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte For- derung konnte der Kaiser nicht bewilligen, denn sonst verlor er alle Gewalt über die großen Kirchengüter. Als nun Gregor Vii. Ihn gar noch zur Ver- antwortung wegen der Bedrückung der Sachsen nach Rom rief, da erklärte ihn Heinrich auf einer Bischofsversammlung zu Worms für abgesetzt. Der Papst antwortete mit dem Banne und sprach die Untertanen von dem Treueide, den sie Heinrich geschworen hatten, los. Die Fürsten, die ihn haßten, drohten, einen neuen König wählen zu wollen, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog trotz großer Winter- kälte nach Rom, um sich vom Papste Lossprechung zu erbitten. Nur seine treue, von ihm oft geschmähte Gemahlin Berta und wenig Getreue be- gleiteten ihn. Unsägliche Beschwerden mußten auf der gefährlichen Reise über die Alpen mitten im Winter überstanden werden. Endlich kam man in der Poebene an. Der Papst war schon auf dem Wege nach Deutsch- land, wo er über Heinrich zu Gericht sitzen wollte. Er fürchtete, Heinrich käme, sich zu rächen. Er floh darum auf das feste Schloß Kanossa (süd- westlich von Modena). Im Hofe der Burg stand Heinrich drei Tage im härenen Bußgewande als Bittender. Nach reuigem Fußfall und dem Be- kenntnis seiner Schuld sprach ihn der Papst vom Banne los. Aber diese unerhörte Demütigung des deutschen Königs verschaffte Heinrich in Deutsch- land viele Freunde. Voll Ingrimm kam er heim. Die deutschen Fürsten hatten in Rudolf von Schwaben einen neuen König gewählt. Heinrich zog gegen ihn. In der Schlacht an der Elster ward Rudolf die rechte Hand abgehauen. Sterbend sprach er: „Das ist die Hand, mit der ich Heinrich Treue schwur!" Als sich Heinrich in Deutschland wieder An- erkennung verschafft hatte, zog er nach Rom, belagerte Gregor in der Engels- burg und setzte einen neuen Papst ein, der ihn zum Kaiser krönte. 6. Gregor entfloh nach Salerno und starb mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung!" Obgleich Heinrich durch das viele Unglück ein anderer ge- worden war, so fand er doch keine Ruhe. Sein Sohn Heinrich empörte sich gegen ihn und setzte ihn sogar gefangen. Zwar entfloh er der Haft. aber dies neue Leid brach ihm das Herz. Er starb 1106 zu Lüttich, während er einen Zug gegen seinen Sohn vorbereitete. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speier beigesetzt. — Heinrichs V. Leben war gleichfalls mit Kümpfen erfüllt. Er starb kinderlos und unbe- trauert 1125. Mit ihm erlosch das salische Kaiserhaus. F. Hirts Realienbuch. Nr. 20. 2

6. Nr. 22 - S. 20

1904 - Breslau : Hirt
20 § 14. Friedrich Barbarossa und die Hohenstaufen. der Nuf: „Hie Welf! Hie Waibling!" Der Kaiser hatte allen Ver- teidigern den Untergang geschworen, aber den Weibern wollte er mit ihrer kostbarsten Habe den Abzug gestatten. Da trugen (der Sage nach) die Frauen im seltsamen Aufzuge ihre Männer auf den Schultern „als ihr bestes Gut" hinaus. Der Kaiser gewahrte großmütig auch den Männern Gnade, indem er sprach: „Ein Kaiserwort soll man nicht drehen noch deuteln!" — Er beteiligte sich an dem zweiten Kreuzzuge 1147, der aber ohne Erfolg verlief. Vor seinem Tode empfahl er als Nachfolger seinen Neffen. 2. Friedrich I. Durch seine Persönlichkeit ragte er über alle Fürsten seiner Zeit hervor. Hohe Gestalt, körperliche Kraft und Schön- heit zeichneten ihn aus. Sein Haar war blond, seine Wangen gerötet. Seines großen rötlichen Bartes wegen nannten ihn die Deutschen Rotbart, die Italiener Barbarossa. Er war aufrichtig fromm, wohltätig, gerecht, streng gegen Widerstrebende, aber versöhnlich gegen den Reuigen. Er war begabt mit durchdringendem Verstände und einem treuen Gedächtnis. Mit den Welfen lebte er anfangs im Frieden und gab sogar Heinrich dem Löwen die seinem Vater, Heinrich dem Stolzen, genommenen Herzog- tümer zurück. 3. Friedrichs Kümpfe in Italien. Nachdem Friedrich in Deutsch- land allerwärts Ordnung geschafft und mit Strenge selbst fürstliche Friedens- störer bestraft hatte, zog er nach Italien, um das gesunkene kaiserliche An- sehen wiederherzustellen. Hier waren die Städte, namentlich Mailand, durch ihren Handel und die Schwäche der früheren Kaiser sehr mächtig geworden und wollten von einer Oberhoheit des Kaisers nichts wissen. In der ersten Zeit war Friedrich siegreich, ja, er eroberte nach zweijähriger Belagerung das trotzige Mailand 1162 und zerstörte es. Die angesehensten Bürger mußten barfuß, Asche aus dem Haupte und mit Stricken um den Hals des Kaisers Gnade anrufen und Unterwerfung geloben. Ein ander- mal aber raffte die Pest die kaiserlichen Streiter dahin. Aber noch be- denklicher ward Friedrichs Lage, als auch der Papst, der keinen allzu- müchtigen Kaiser haben wollte, sich mit den lombardischen Städten verband. Mailand erstand wieder aus dem Schutte, und eine starke Festung wurde dem Kaiser zum Trotz erbaut, die nach dem Papste Alexander den Namen Alessandria erhielt. Friedrich konnte diese Stadt nicht erobern. Durch das Heranrücken eines großen Städteheeres wurde Friedrich gezwungen, von Alessandria abzulassen. Heinrich der Löwe sollte ihm frische Truppen zuführen. Aber der treulose Welfe versagte ihm seine Hilfe und kam ohne Heer zu einer Zusammenkunft. Da der Kaiser ohne die Unterstützung Heinrichs, des mächtigsten Reichssürsten, seinem Gegner kaum gewachsen war, so bat er Heinrich sogar fußfällig, die Ehre des Reiches zu be- denken. Aber dieser blieb ungerührt. So trennten sich hier Welfe und Waiblinger. — Friedrich griff trotzdem das größere Heer der Feinde An, wurde aber vollständig geschlagen 1176 bei Legnano (nordwestlich von Mai- land). Der Kaiser selbst galt für tot, und erst nach drei Tagen kam er wieder

7. Nr. 22 - S. 30

1904 - Breslau : Hirt
30 § 19. Ausgang des Mittelalters und Anbruch einer neuen Zeit. Banne belegt. Trotzdem fuhr er fort zu predigen und zu lehren. Seine meisten Anhänger unter den Studenten waren Böhmen, denn die Deutschen haßten ihn wegen seiner Feindschaft gegen ihre Nation. Ihrer viele wanderten damals von Prag aus und gaben Veranlassung zur Gründung einer zweiten deutschen Universität, der zu Leipzig. 4. Huß vor dem Konzil. Er wurde zur Verantwortung nach Konstanz vor das Konzil geladen. Huß erschien auch, da ihm der Kaiser sichere Hin- und Rückreise verbürgte. Aber bald nach seiner Ankunft wurde er in das Gefängnis geworfen. Das Konzil verdammte seine Lehre und forderte von ihm unbedingten Widerruf. Da er diesen verweigerte, so verurteilte man ihn zum Feuertode. und am 6. Juli 1415 wurde er als Ketzer verbrannt. In Konstanz übertrug Sigismund dem Burggrafen Friedrich von Nürn- berg die Mark Brandenburg 1415 (s. § 25, 2). 5. Hussitenkrieg. Als die Böhmen die Nachricht von dem furcht- baren Ende ihres geliebten Lehrers erhielten, ergriffen sie die Waffen. Bauern und Handwerker, Ritter und Gelehrte scharten sich um den helden- kühnen, aber wilden, einäugigen Ziska. Sie forderten das heilige Abend- mahl in beiderlei Gestalt, und Priester trugen zum Zeichen dafür den Kelch voraus. König Wenzel starb gleich nach den ersten Volksauflüufen in Prag, und Sigismund wollten die Hussiten nicht anerkennen. Dieser führte ge- waltige Heere zur Unterdrückung des Aufstandes nach Böhmen; der Papst ließ das Kreuz gegen die hussitischen Ketzer predigen: aber vor den furcht- baren Schlachtgesängen und dem wilden Mute der Hussiten hielt keines der vielen Heere stand. An Ziskas Stelle trat später Prokop. Er führte,seine Horden auch in die Nachbarländer: Sachsen. Brandenburg, Schlesien, Öster- reich, Ungarn und Bayern. Schließlich kam ein friedlicher Vergleich zu- stande. Man gewährte den Hussiten den Kelch und die freie Predigt. Nun ward Sigismund als König von Böhmen anerkannt, 1436. Aber schon im nächsten Jahre starb er, seine Länder und die Kaiserwürde seinem Schwiegersöhne, einem Habsburger, überlassend. § 19. Ausgang des Mittelalters und Anbruch einer neuen Zeit. 1. Des Reiches Gebrechen waren in den Hussitenkriegen deutlich zu Tage getreten; Heer- und Gerichtswesen waren in dem übelsten Zu- stande. Bei den Fürsten, hohen Geistlichen und freien Städten galt der Kaiser nichts mehr, und die Kaiser sorgten fast nur für ihre Erblande. Wieder wurde ganz Deutschland von wilden Kriegen durchtobt wie im Inter- regnum. Auch gegen äußere Feinde zeigte es sich uneinig und darum kraftlos. Die Türken eroberten 1453 Konstantinopel und drangen nach Westen vor. Der Deutsche Ritterorden in Preußen mußte Polens Ober- hoheit anerkennen. Die Schweiz, die Niederlande und ein großer Teil von Lothringen gingen dem Reiche verloren. Da kam 2. Maximilian I. auf den Kaiserthron. Er war von hohem Wüchse und großer Kraft und Geschicklichkeit. Er besaß einen hellen Verstand und ein vorzügliches Gedächtnis. Dabei hatte er die Gabe, sich bei Fürsten

8. Nr. 23 - S. 17

1904 - Breslau : Hirt
§ 12. Heinrich Iv. und Papst Gregor Vii. 17 die des Kaisers stellen, zugleich aber auch die Kirche von Mißbräuchen reinigen. Er verbot den Verkauf geistlicher Stellen, den man nach Ap.- Gesch. 8, 18 ff. Simonie nannte. Er gebot den schon früher, aber mit geringem Nachdrucke geforderten Zölibat, d. i. die Ehelosigkeit der Prie- ster, damit diese nicht weiter durch die Sorge für ihre Familien getrieben würden, sich um Fürstengunst zu bewerben. Er forderte das Recht, Bi- schöfe einzusetzen und mit ihren Bistümern, die doch Lehen vom Kaiser waren, zu belehnen (das Recht der Investitur). 5. Streit zwischen Kaiser und Papst. Namentlich die letzte For- derung konnte der Kaiser nicht bewilligen, denn sonst verlor er alle Gewalt über die großen Kirchengüter. Als nun Gregor Vii. ihn gar noch zur Ver- antwortung wegen der Bedrückung der Sachsen nach Rom rief, da erklärte ihn Heinrich auf einer Bischofsversammlung zu Worms für abgesetzt. Der Papst antwortete mit dem Banne und sprach die Untertanen von dem Treueide, den sie Heinrich geschworen hatten, los. Die Fürsten, die ihn haßten, drohten, einen neuen König wählen zu wollen, wenn nicht in Jahresfrist der Bann gelöst sei. Der vorher so übermütige Heinrich zog trotz großer Winter- kälte nach Rom, um sich vom Papste Lossprechung zu erbitten. Nur seine treue, von ihm oft geschmähte Gemahlin Berta und wenig Getreue be- gleiteten ihn. Unsägliche Beschwerden mußten auf der gefährlichen Reise über die Alpen mitten im Winter überstanden werden. Endlich kam man in der Poebene an. Der Papst war schon auf dem Wege nach Deutsch- land, wo er über Heinrich zu Gericht sitzen wollte. Er fürchtete, Heinrich käme, sich zu rächen. Er floh darum auf das feste Schloß Kanossa (süd- westlich von Modena). Im Hofe der Burg stand Heinrich drei Tage im härenen Bußgewande als Bittender. Nach reuigem Fußfall und dem Be- kenntnis seiner Schuld sprach ihn der Papst vom Banne los. Aber diese unerhörte Demütigung des deutschen Königs verschaffte Heinrich in Deutsch- land viele Freunde. Voll Ingrimm kam er heim. Die deutschen Fürsten hatten in Rudolf von Schwaben einen neuen König gewählt. Henrich zog gegen ihn. In der Schlacht an der Elster ward Rudolf die rechte Hand abgehauen. Sterbend sprach er: „Das ist die Hand, mit der ich Heinrich Treue schwur!" Als sich Heinrich in Deutschland wieder An- erkennung verschafft hatte, zog er nach Rom, belagerte Gregor in der Engels- burg und setzte einen neuen Papst ein, der ihn zum Kaiser krönte. 6. Gregor entfloh nach Salerno und starb mit den Worten: „Ich habe das Recht geliebt und das Unrecht gehaßt, darum sterbe ich in der Verbannung!" Obgleich Heinrich durch das viele Unglück ein anderer ge- worden war, so fand er doch keine Ruhe. Sein Sohn Heinrich empörte sich gegen ihn und setzte ihn sogar gefangen. Zwar entfloh er der Haft, aber dies neue Leid brach ihm das Herz. Er starb 1106 zu Lüttich, während er einen Zug gegen seinen Sohn vorbereitete. Seine Leiche wurde, da er im Banne gestorben war, erst 1111 zu Speier beigesetzt. — Heinrichs V. Leben war gleichfalls mit Kämpfen erfüllt. Er starb kinderlos und unbe- trauert 1125. Mit ihm erlosch das salische Kaiserhaus. F. Hirts Realienbuch. Nr. 20. 2

9. Nr. 23 - S. 30

1904 - Breslau : Hirt
30 § 19. Ausgang des Mittelalters und Anbruch einer neuen Zeit. Banne belegt. Trotzdem fuhr er fort zu predigen und zu lehren. Seine meisten Anhänger unter den Studenten waren Böhmen, denn die Deutschen haßten ihn wegen seiner Feindschaft gegen ihre Nation. Ihrer viele wanderten damals von Prag aus und gaben Veranlassung zur Gründung einer zweiten deutschen Universität, der zu Leipzig. 4. Huß vor dem Konzil. Er wurde zur Verantwortung nach Konstanz vor das Konzil geladen. Huß erschien auch, da ihm der Kaiser sichere Hin- und Rückreise verbürgte. Aber bald nach seiner Ankunft wurde er in das Gefängnis geworfen. Das Konzil verdammte seine Lehre und forderte von ihm unbedingten Widerruf. Da er diesen verweigerte, so verurteilte man ihn zum Feuertode, und am 6. Juli 1415 wurde er als Ketzer verbrannt. In Konstanz übertrug Sigismund dem Burggrafen Friedrich von Nürn- berg die Mark Brandenburg 1415 (s. 8 25, 2). 5. Hussitenkrieg. Als die Böhmen die Nachricht von dem furcht- baren Ende ihres geliebten Lehrers erhielten, ergriffen sie die Waffen. Bauern und Handwerker, Ritter und Gelehrte scharten sich um den helden- kühnen, aber wilden, einäugigen Ziska. Sie forderten das heilige Abend- mahl in beiderlei Gestalt, und Priester trugen zum Zeichen dafür den Kelch voraus. König Wenzel starb gleich nach den ersten Volksaufläufen in Prag, und Sigismund wollten die Hussiten nicht anerkennen. Dieser führte ge- waltige Heere zur Unterdrückung des Aufstandes nach Böhmen; der Papst ließ das Kreuz gegen die hussitischen Ketzer predigen: aber vor den furcht- baren Schlachtgesängen und dem wilden Mute der Hussiten hielt keines der vielen Heere stand. An Ziskas Stelle trat später Prokop. Er führte,seine Horden auch in die Nachbarländer: Sachsen, Brandenburg, Schlesien, Öster- reich, Ungarn und Bayern. Schließlich kam ein friedlicher Vergleich zu- stande. Man gewährte den Hussiten den Kelch und die freie Predigt. Nun ward Sigismund als König von Böhmen anerkannt, 1436. Aber schon im nächsten Jahre starb er, seine Länder und die Kaiserwürde seinem Schwiegersöhne, einem Habsburger, überlassend. § 19. Ausgang -es Mittelalters und Anbruch einer neuen Zeit. 1. Des Reiches Gebrechen waren in den Hussitenkriegen deutlich zu Tage getreten; Heer- und Gerichtswesen waren in dem übelsten Zu- stande. Bei den Fürsten, hohen Geistlichen und freien Städten galt der Kaiser nichts mehr, und die Kaiser sorgten fast nur für ihre Erblande. Wieder wurde ganz Deutschland von wilden Kriegen durchtobt wie im Inter- regnum. Auch gegen äußere Feinde zeigte es sich uneinig und darum kraftlos. Die Türken eroberten 1453 Konstantinopel und drangen nach Westen vor. Der Deutsche Ritterorden in Preußen mußte Polens Ober- hoheit anerkennen. Die Schweiz, die Niederlande und ein großer Teil von Lothringen gingen dem Reiche verloren. Da kam 2. Maximilian I. auf den Kaiserthron. Er war von hohem Wüchse und großer Kraft und Geschicklichkeit. Er besaß einen hellen Verstand und ein vorzügliches Gedächtnis. Dabei hatte er die Gabe, sich bei Fürsten

10. Nr. 23 - S. 36

1904 - Breslau : Hirt
36 §21. Die Spaltung in der abendländischen Kirche. 4. Reichstag zu Worms (1521). Inzwischen war nach Kaiser Maxi- milians Tode sein Enkel Karl V. zum Kaiser gewählt worden. Derselbe war zugleich König von Spanien (mit seinen neuen Besitzungen in Amerika, s. § 20. B. 2, 3) und Herzog von Burgund, so daß man sagte, in seinem Reiche gehe die Sonne nicht unter. Karl V. erschien 1521 das erste Mal als Kaiser im Deutschen Reich und berief einen Reichstag nach Worms, vor dem auch Luther erscheinen und sich verantworten sollte. Unter dem Schutze eines kaiserlichen Geleitsbriefes, der ihm des Kaisers Schutz auf der Hin- und Rückreise verbürgte, zog er, trotz der Abmahnung seiner Freunde, nach Worms. Unter ungeheurem Zudrange des Volkes zog er in die Stadt ein. Am folgenden Tage wurde er vor die glänzende Reichsversammlung geführt und zum Widerruf seiner Schriften aufgefordert. Er erbat sich einen Tag Bedenkzeit. Am folgenden Tage erschien er wieder vor dem Reichstage und verteidigte seine Lehre in einer langen Rede. Als er darauf aufgefordert wurde, seine Lehre zu widerrufen, da erklärte er: „Es sei denn, daß ich aus der Heiligen Schrift oder mit hellen Gründen überwiesen werde, so kann und will ich nicht widerrufen!" Obgleich der Kaiser Luther hierauf in die Acht und damit für vogelfrei erklärte, so hielt er ihm doch das freie Geleit; er gönnte ihm einundzwanzig Tage zur Rückreise. Erst nach dieser Zeit sollte die Achtserklärung in Kraft treten. — Als Luther auf dem Wege nach Wittenberg in die Nähe der Stadt Eisenach kam, wurde er plötzlich von vermummten Reitern überfallen, aus dem, Wagen gerissen und auf die nahe Wartburg gebracht. Doch war der Überfall nur ein scheinbarer; Kurfürst Friedrich der Weise hatte ihn angeordnet, um Luther in Sicherheit zu bringen. Auf der Wartburg lebte dieser fast ein Jahr unter dem Namen „Junker Jörg", von Freunden und Feinden für tot ge- halten, und begann hier seine Bibelübersetzung. 5. Fortgang der Kirchenspaltung. Während dieser Zeit erregte Luthers Freund Br. Karlstadt, ein schwärmerischer und unklarer Mann, viele Unruhe durch seinen Bildersturm. Er warf mit seinen Genossen die Bilder, Altäre und Orgeln aus den Kirchen, verwarf die Kindertaufe und forderte die Taufe der Erwachsenen. Kaum hatte Luther von diesem Un- wesen Kunde erhalten, so kehrte er, trotz der Abmahnungen seines Kur- fürsten, nach Wittenberg zurück und stellte bald Ordnung und Ruhe wieder her. — Er arbeitete nun mit seinen Genossen, namentlich dem gelehrten und milddcnkenden Melanchthon, fleißig an seiner Bibelübersetzung. Seine erste deutsche Bibel erschien 1534. Auch ging er in Wittenberg an eine Neuordnung des Gottesdienstes. Er schaffte die lateinische Messe und die Ohrenbeichte ab, spendete das heilige Abendmahl in beiderlei Gestalt und hob das Zölibat der Geistlichen auf. Die Klöster wurden geöffnet, und Mönche und Nonnen durften heiraten. Luther selbst heiratete eine frühere Nonne, Katharina von Bora. Für den Unterricht der Jugend sorgte er eifrig; er empfahl die Einrichtung von Schulen aufs wärmste und verfaßte einen Katechismus, auch dichtete er viele Kirchenlieder. — Die Reformation fand bei vielen Fürsten und Städten
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